Positionen des NABU Heidelberg zur Kenntnisnahme an den/die neue/n OB-Bürgermeister:in HD

Der NABU-Heidelberg ist bei der anstehenden OB-Wahl politisch neutral und unterstützt audrücklich keinen der OB-Kandidierenden. Dennoch sehen wir uns als gewichtigen Vertreter für die Heidelberger Natur und Umwelt. Uns ist daher wichtig, sowohl unsere Position im lokalen Natur- und Artenschutz deutlich zu machen als auch die einzelnen Positionen der Kandidierenden dazu öffentlich einzuholen.

Unsere Positionen finden Sie im Folgenden. Ebenso die Fragen, die wir den OB-Kandidierenden stellen werden. Sie wurden ihnen vorab zugesandt.

Diese Themen sind dem NABU Heidelberg wichtig:

1. Netto-Null Neuversiegelung
a. Keine Bebauung in Hanglagen
b. Sanierung vor Neubau – Beton schlechte Klimabilanz (Beispiel PHV)
c. Schottergärten-Verbots-VO umsetzen

2. Klimaneutralität bis 2030
a. Heidelberg als ausgewählte Modellstadt erhält EU Förderung bis zu 3 Mio. €
b. Photovoltaik auf Altbauten zulassen (u.a. Klinikum)
c. Windkraft-Standorte prüfen.
d. Stadtgrün (Bäume statt Beton)

3. Mobilitätswende innerhalb der Stadt
a. Motorisierter Individualverkehr minimieren
b. Umfeld für Ladestationen verbessern (auch für Menschen mit Handicap)

4. Artenschutz aktiv vorantreiben
a. Müllvermeidung (Nester aus Plastikabfällen)
b. Pflege der Kulturlandschaften

5. Landwirtschaftliche Flächen als Biotopverbunde nutzen und Naturschutzprogramme fördern
a. Ziel: 30% Ökolandbau. Bei Verpachtungen Vorrang für Öko-Landwirte
b. Vogelschutz für Feld- und Gebäudebrüter
c. Blührandstreifen
d. Biotopverbunde
e. Kein Plastikmüll, Folien usw.
f. Pestizide vermeiden

6. Transparenz von Informationen bezüglich Bauprojekte und Maßnahmen, Überprüfung von Notwendigkeiten zugunsten der Natur.
a. Betriebshof RNV Ochsenkopf (Desinformation der Sachlage)
b. Streuobstwiese am Kurpfalzring
c. Montpellierplatz (Versiegelung und Grundwasserverschwendung)
d. Friedrich-Ebert-Platz (komplett versiegelt)
e. Schlosswolfsbrunnenweg

7. Ausgleichsmaßnahmen offenlegen und nachhalten.

Fragen aus dem Positionspapier des NABU Heidelberg an den/die neue/n OB-Bürgermeister*in HD

Liebe OB-Kandidatinnen und -Kanditaten,

wir, der NABU-Heidelberg hat eine Position aus Sicht des Natur- Umweltschutzes erarbeitet, die wir gerne mit allen OB-Kandidaten:innen teilen möchten. Wir werden die Fragen bei diversen Gelegenheiten wie Fragestunden oder Veranstaltungen platzieren bzw. einreichen.
Natürlich ist es uns sehr wichtig, wie Sie als Kandidat*in zu den Positionen stehen und sind auch für individuelle Rückmeldungen bzw. Treffen jederzeit offen.

1. Müssen Baumaßnahmen im Widerspruch zum Naturschutz stehen?
2. Wie sieht Ihre Planung zur Erreichung einer Netto-Null-Versiegelung, zur Renaturierung bereits versiegelte Flächen und auf den Verzicht von Bebauungen in sensiblen Gebieten (z.B. Hanglagen) aus?
3. Naturschutzmaßnahmen benötigen Geld. Wie sieht Ihre finanzielle Planung für Maßnahmen zur Sicherung von geschützten und gefährdeten Arten (z.B. Feuersalamander am Schloss) und Flächen (z.B. Streuobstwiese Kurpfalzring) in und um Heidelberg aus?
4. Heidelberg als ausgewählte Modellstadt zur Klimaneutralität erhält EU Förderung bis zu 3 Mio. €. Was wären Ihre ersten Maßnahmen um dazu beitragen, dass die Stadt Heidelberg bis 2030 klimaneutral wird?
5. Planen Sie Maßnahmen für die Landwirtschaft, um die 30%-Quote für Ökolandbau in und um HD zu erreichen? Konkret zur Förderung regionaler Produkte, zur Unterstützung von Landwirten, Förderung der Biodiversität und Biotopverbunde.
6. Welche Maßnahmen planen Sie, um die Lebensqualität für die Bürger der Stadt zu verbessern? In Punkto Grünflächen und Stadtnatur, Planung des PHVs, Verbesserung der Hitzesituation in der Bahnstadt und bei der Verkehrssituation (z.B. Individualverkehr in der Innenstadt)?

Das RNZ-Forum kann auf Youtube verfolgt werden.

RNZ-Forum "Die Favoriten" zur OB Wahl in Heidelberg 2022 - Bing video

Fragen und Anmerkungen von Andreas Kellner, Vorstand NABU Heidelberg, ab 2:35min.

Letzte Aktualisierung: 15.10.2022 (MP)