Der NABU Heidelberg lehnt ein Flurneuordungsverfahren „Mergel“, welches der Schutzgebietsentwicklung an der Bergstraße entgegenläuft, entschieden ab. In einem gemeinsamen Positionspapier
mit BUND und LNV werden die Hintergründe und unsere fachlichen Bedenken erläutert.
Auf Initiative von Schriesheimer Winzern wurde das Flurneuordnungsverfahren „Mergel“ angestoßen. Als Ziel des Verfahrens wird von Winzerseite die Sicherung des Weinbaus in diesem Teil der
Bergstraße angegeben. In einem Teil des Gebiets wird angestrebt, durch den Bau entsprechender Wege und die Schaffung langer Schläge eine verbesserte Maschinenbearbeitbarkeit zu erreichen.
Die Bergstraße ist Lebensraum für viele gefährdete Pflanzen- und Tierarten wie Zaunammer und Neuntöter. Gleichzeitig erfüllt die vielfältig strukturierte Kulturlandschaft wichtige Funktionen für
die Naherholung sowie für den Weinanbau.
Heute steht die typische Bergstraßenlandschaft aber immer mehr unter Druck: Viele Menschen bewirtschaften ihre Grundstücke im Vorgebirge nicht mehr und lassen sie zuwachsen. Auf der anderen Seite
besteht aus Winzersicht der Wunsch, größere zusammenhängende Flächen unter Maschineneinsatz zu bewirtschaften.
In den vergangenen Jahren wurden vom BUND Dossenheim ungefähr 300 nicht genehmigte Fällungen gesunder Bäume, meistens Obstbäume, dokumentiert. Es ist zu befürchten, dass sich der Zustand des
Vogelschutzgebiets schleichend aber fortlaufend verschlechtert.
Lesen Sie hier das Positionspapier.
Letzte Aktualisierung: 11.10.2016 (MP)