Die Frage lautet nicht, Windräder ja oder nein, sondern wo.
Anlagen für erneuerbare Energien dürfen nicht zu Lasten des Naturschutzes entstehen!
Der NABU Heidelberg begrüßt die Energiewende und die Errichtung von Windkraftanlagen in der Region Heidelberg.
Bei der Ausweisung von Gebieten für die Errichtung von Windkraftanlagen müssen jedoch auch Natur- und Artenschutzbelange effektiv berücksichtigt werden.
Die Wälder in den Gebieten „Lammerskopf” und „Weißer Stein” sind wertvolle Biotope und Heimat windkraftsensibler Tierarten, u.a. seltener Vogel- und Fledermausarten. Außerdem spielen diese stadtnahen Wälder eine wichtige Rolle für die Kühlung, Luftreinigung und Wasserspeicherung sowie auch zur Naherholung.
Der Vorstand des NABU hat sich in den letzten Monaten intensiv über die ausgewiesenen Flächen in Heidelberg informiert.
Unsere erste Veranstaltung war ein Vortrag von Dieter Teufel in der Stadtbücherei am 29.6.2023.
Danach fanden zwei Begehung der WKA im Greiner Eck mit der SPD und mit Vertretern der Stadt HD statt (Foto).
Auch der Weiße Stein in Dossenheim - als potentielles Gebiet - wurde in einer Begehung organisiert von der SPD mit Vertretern der Stadt HD begutachtet. Weiterhin waren wir auf weiteren zahlreichen WKA-Informationsveranstaltungen.
Dieses Papier stellt die Haltung des NABU-Heidelberg zu den möglichen Wald-Standorten „Lammerskopf” und „Weißer Stein” dar und vergleicht die Standorte Odenwald und Offenland hinsichtlich der Energie-Effizienz und des Natur- bzw. Artenschutzes.
Dieser Anhang zur Stellungnahme des NABU (2024) zeigt die erste Bestandsaufnahme („Kartierung”) windkraftsensibler Arten (insbesondere Vögel und Fledermäuse) im Waldgebiet „Weißer Stein”.
Dieses Papier des NABU-Heidelberg ist inzwischen aufgrund neuer Entwicklungen aktualisiert worden. Siehe bitte die neuere Stellungnahme (2024) des NABU-Heidelberg zu Windkraftanlagen in der Region Heidelberg.
Der NABU-Heidelberg steht für die Ablösung von fossilen Brennstoffen. Das gilt sowohl für die Stromerzeugung als auch für Wärme und Verkehr. Wobei die Stromerzeugung derzeit nur 20% des Endenergieverbrauches ausmacht, damit fallen also 80% auf Wärme und Verkehr.
Die Vorteile einer Windkraftanlage sind unbestritten, sie erzeugen umgerechnet auf den Flächenverbrauch ca. 40-mal mehr Strom als Photovoltaik je ha. Gegenüber fossil erzeugter
Energie liegt der Vorteil bei etwa 400g CO2-Einsparung je kWh.
„Im Klimawandel sind die Wälder unsere Verbündeten – nicht zuletzt als Klimaanlagen in der Landschaft, als Wasserspeicher und Kohlenstoffsenken“
Prof. Dr. habil. Pierre L. Ibisch.
Die Energiewende muss sein, aber das FFH-Gebiet "Lammerkopf" ist als Standort für einen Windpark völlig ungeeignet. Das Gebiet sollte vielmehr als Artenhilfsprogramm ausgeschrieben werden.
Der NABU Heidelberg schließt sich einem gemeinsamen Papier des LNV MA-HD-RN, NABU-RNO und BUND-RNO an.
Siehe bitte auch die Stellungnahmen (2023 und 2024) des NABU-Heidelberg zu Windkraftanlagen.
Letzte Änderung: 23.12.2024 (MP)