Von Maike Petersen
Hornissen sind friedliche Untermieter: Sie interessieren sich nicht für Süßigkeiten oder Kuchen - höchstens im Spätsommer für Fallobst. Sie flüchten bei Bedrohung und stechen nur, wenn sie eingequetscht werden oder bei Beunruhigung in direkter Nestnähe.
Ein Hornissenstich ist nicht gefährlicher als der Stich einer Biene oder Wespe.
Sie nagen auch nicht wie Wespen und verursachen daher keine Bauschäden. Unterhalb des Nestes koten sie etwas flüssig ab, was am Bauwerk Verfärbung oder Gerüche verursachen kann. Stellen Sie einen
Eimer oder eine Wanne mit Katzenstreu darunter.
Hornissen fliegen auch in der Nacht und selbst bei völliger Dunkelheit. Sie werden dann – ähnlich wie Mücken oder Nachfalter – von den „Lichtfallen“ nächtlicher Haus- und Straßenbeleuchtungen angezogen. Vermeiden Sie daher grelle Dauerbeleuchtung und rundum abstrahlende Kugelleuchten, bauen Sie Bewegungsmelder ein und verwenden Sie schwache LED-Strahler. Wer sich an der Lichtfarbe nicht stört, sollte Natriumdampflampen wählen, deren Lichtspektrum für nächtliche Insekten schlecht wahrnehmbar ist. Halten Sie die Fenster geschlossen – auch ein Fernseher zieht Hornissen an.
5 wichtige Regeln für den unmittelbaren Nestbereich (Abstand von 3–4 Metern)
Hornissennester sind durchaus ein Eyecatcher: sie können bis zu 60 Zentimeter groß werden und aus mehreren Hundert Tieren bestehen. Wird es dem Volk zu eng, bilden sie „Filialen“ und ziehen etwa ab Mitte Mai um.
Aufgrund des Mangels an geeigneten hohlen Bäumen werden auch gerne geeignete alte Schuppen, Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen, Winterverkleidungen am Dach, aber auch Rollladenkästen und Nischen in Dachböden genutzt.
Hier heften sie zunächst einen kleinen Stiel aus selbstgefertigtem Baumaterial an die Decke der Nisthöhle und formen anschließend an dessen Ende die sechseckigen papyrusartigen aus Holz und
Speichel bestehenden Wabenzellen aus. Das Nest wächst schnell.
Im September, spätestens Mitte Oktober stirbt das Volk, es überwintern nur die jungen Königinnen. Das Nest wird verlassen und nicht wieder besiedelt.
Erwachsene Hornissen ernähren sich von Necktar, Baum- und Pflanzensäften, die sie an Baumwunden aufnehmen oder sich durch „Ringeln“ (Abnagen) an jungen Ästen beschaffen. Die Larven aber werden mit Insekten aller Art gefüttert. Ein Volk braucht davon pro Tag etwa ein Pfund! Hat man sie im Garten, gibt es dort wesentlich weniger Wespen. Auch bei Gärtnern, Landwirten und Förstern sind Hornissen deswegen beliebt, da sie Schadinsekten reduzieren.
Text auf der Grundlage der Artikel vom NABU Niedersachsen (https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten/hautfluegler/05730.html) und der NABU-Bundesgeschäftsstelle (https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/wespen-und-hornissen/02624.html).
Letzte Aktualisierung: 14.05.2016 (MP)