Siebenschläfer sowas von putzmunter

Unruhe vor dem großen Winterschlaf

Von Maike Petersen

Kann es sein, dass wir einen Siebenschläfer unter dem Dach haben? Siebenschläfer gehen im Herbst auf Winterquartiersuche. Fehlt es an natürlichen Möglichkeiten, mieten sie sich auf Dachböden, in Schuppen oder Gartenhäusern ein – und dann auch gerne im mehrköpfigen Familienverband.

Siebenschläfer sind ausgesprochen gute Kletterer, die mehrere Meter weit springen und mit ihren Krallen und feuchten Schwielen an den Pfoten glatte Wände bezwingen können. Sind sie an einer Bleibe interessiert, merkt man das an nächtlichem Gepolter, Gequieke und Schreien ziemlich schnell.

 

Um in den Winterschlaf zu fallen, müssen körperinnere Auslöser eintreten und die Außentemperatur mehrmals unter 18 Grad Celsius sinken. Dieses ist normalerweise im September der Fall. Dann starten die Siebenschläfer ihren Winterschlaf, der bis Mai – also meist länger als sieben Monate – dauert.

Foto: NABU, F. Derer
Foto: NABU, F. Derer

Was können Sie tun?

  • Haben sich die Tiere erst einmal eingenistet, dulden Sie sie möglichst. Siebenschläfer stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden.
  • Will man sie vertreiben, können laute Musik, penetranter Duft (Räucherstäbchen sind einen Versuch wert) oder ein Marderschutzgerät für Autos helfen.
  • Will man sicher sein, dass der Dachboden dauerhaft unbewohnt bleibt, ist es wichtig alle Zugangsmöglichkeiten zu verschließen.
  • Sorgen Sie rechtzeitig für ein attraktives Alternativquartier: bauen Sie einen Nistkasten. Dieser wird von Siebenschläfern auch gerne im Sommer genutzt, um die Jungen großzuziehen. Haben Sie Spaß am Beobachten einer lebendigen Kleinfamilie, hängen Sie ihn an einen gut sichtbaren Platz in Ihrem Obstbaum.
  • Eine Bauanleitung für einen NABU-Kleinsäugernistkasten finden Sie hier.
  • Weitere Tipps zum Siebenschläfer findet man in der NABU-Broschüre „Marder, Elster, Siebenschläfer … Sorgentiere in Haus und Garten“. Sie ist für drei Euro plus Versandkosten erhältlich beim NABU Baden-Württemberg, Tübinger Str. 15, 70178 Stuttgart, Tel. 0711-966 72 12 oder Service(at)NABU-BW.de.

Siebenschläfer in Kürze

  • Der Siebenschläfer (Glis glis) gehört zu den Schlafmäusen oder „Bilchen“.
  • Er ist der größte heimische Vertreter dieser Familie mit einer Körperlänge von 13–18 cm und einem Gewicht von 70–120 g. Dazu kommt noch der 11–15 cm lange buschige Schwanz.
  • Das Fell ist oberseits grau, die Unterseite deutlich abgegrenzt weiß. Die Ohren sind rund und fast nackt. Charakteristisch ist der schmale dunkle Ring um die stark vorquellenden schwarzen Augen.
  • In Deutschland kommt der Siebenschläfer vornehmlich in den Mittelgebirgsräumen vor. In der nordwestdeutschen Tiefebene fehlt er.
  • Der Siebenschläfer ist ein Dämmerungs- und Nachttier und selten tagsüber aktiv. Dennoch ist er am Tage reger als die anderen Arten dieser Familie.
  • Er lebt gesellig in kleinen Familientrupps.
  • Wertvolle Lebensräume sind großflächige, zusammenhängende Laub- und Mischwälder mit Eichen, Buchen und Hainbuchen, aber auch naturnahe Gärten mit alten Obstbäumen oder dichten Hecken sowie Parklandschaften und Weingärten. Reine Nadelwälder werden gemieden.
  • Der Schläfer ernährt sich von Samen, Früchten und Laub, verzehrt jedoch auch Insekten und gelegentlich Jungvögel und Vogeleier.
  • Sein Nest baut er aus Moos und Farnen meist in Baum-, Fels- oder Mauerhöhlen oder in Nistkästen. Außerdem zählen auch Kletterpflanzen und manchmal freistehende Kobel zu seinen bevorzugten Nistplätzen.

 

 

Letzte Aktualisierung: 30.10.2015 (MP)

Mauersegler gefunden

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