Ansprechpartner
Diana Schwalbe (diana.schwalbe(at)nabu-heidelberg.de)
und Ronny Schwalbe (ronny.schwalbe(at)nabu-heidelberg.de)
Sie können sich auf eine Mailingliste setzen, wenn Sie über die Aktionen in diesem Arbeitskreis informiert sein möchten. Melden Sie sich dazu beim Arbeitskreis unter ak-amphibienwanderung(at)nabu-heidelberg.de
Treffen
Im Februar finden üblicherweise die ersten Treffen und Vorabbesprechungen statt (s.u.).
Beschreibung
Dieser Arbeitskreis befasst sich mit der Vorbereitung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen bei Amphibienwanderungen im Großraumbereich Heidelberg.
Sein Ziel ist es, dass möglichst viele Amphibien unbeschadet bei ihren Laichgewässern ankommen, um sich dort fortzupflanzen und somit die dort vorkommenden Amphibienarten für die nächste Generation zu erhalten.
Dafür setzen sich ehrenamtliche Helfer und NABU-Mitglieder gemeinsam an verschiedenen Einsatzstellen im Bereich Heidelberg für den Schutz und die Betreuung der jeweils im
Frühjahr zu ihren Laichgewässern wandernden Amphibien ein.
Unser gemeinsam erreichter Erfolg - in Zahlen
Die Amphibienwanderung in Heidelberg
Amphibien und Reptilien zählen zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen Baden-Württembergs. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Bestände der einheimischen Amphibien- und Reptilienarten so erschreckend zurückgegangen, dass spezielle Schutzmaßnahmen für die bedrohten Arten und ihre Lebensräume dringend erforderlich sind.
Wie läuft die Amphibienwanderung ab?
Sobald die Nachttemperaturen bei plus fünf Grad Celsius und mehr liegen, kommen Frösche, Kröten und Molche in Hochzeitsstimmung. Aufgrund der milden Witterung konnten die ersten Amphibien in Heidelberg 2021 bereits im Januar beobachtet werden. In dem sich dahinschleppenden Frühlingsbeginn (mild, aber zu trocken) blieb der große Startschuss mit Idealbedingungen für unsere Frösche, Kröten, Molche und Salamander jedoch aus.
Bei Amphibien hängt die Körpertemperatur stark von der Außentemperatur ab. Das haben sie mit den Schlangen und Echsen gemein, aber auch mit allen wirbellosen Tieren, zum Beispiel
den Insekten. Ist es zu kalt, kommen ihre Lebensgeister nicht richtig in Schwung. Selbst wenn die innere Uhr sagt, dass Fortpflanzungszeit ist, kann es ein, dass tiefe Temperaturen es den Tieren
physisch unmöglich machen.
Normalerweise wandern Amphibien weitgehend im Schutz der Dunkelheit. Ist es schon sehr spät im Jahr und der „Laichdruck“ entsprechend groß, kommt es vor, dass Amphibien bei weiterhin kalten Nächten mit der Wanderung zunehmend in die Tagesstunden ausweichen.
Ende Februar 2021 machten sich, bei trockenem, windstillem Wetter und 8,5°C, die ersten Amphibien auf den Weg. In der ersten Märzwoche setzte starker Regen ein. Bei 8°C stellten wir die ersten größeren Amphibienbewegungen fest. Jedoch fielen die Temperaturen Mitte März stellenweise schon wieder auf unter 4°C. Um den 20. März setzte sogar leichter Schneefall ein.
Ende März waren die Temperaturen dann wieder bei ca. 10°C. Es war zwar recht trocken, die Amphibien konnte aber nun nichts mehr halten.
Wie wird in Heidelberg die Amphibienwanderung organisiert und durchgeführt?
In Heidelberg organisiert der NABU Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt die Amphibienwanderung.
Innerhalb des NABU Heidelberg gibt es zwei Arbeitskreise, die seit Jahren die Amphibienwanderung begleiten. Dies sind der AK Amphibienwanderung und der AK Reptilien. Beide Arbeitskreise unterstützen sich gegenseitig sehr erfolgreich bei dieser gewaltigen Arbeit.
Im Februar finden üblicherweise die ersten Treffen und Vorabbesprechungen statt. Es werden Einsatzteams organisiert. Mit Taschenlampe, wetterfester Kleidung, Warnweste, Sammeleimer, und Spaß am Hilfseinsatz kann der Start im Helferteam losgehen.
Die Teams sollten bei Einbruch der Dunkelheit „vor Ort“ sein. Die Helfer werden von den jeweiligen Teamleitern möglichst frühzeitig per E-Mail oder telefonisch informiert. Alle Heferinnen und Helfer sind zusätzlich noch in einer WhatsApp-Gruppe organisiert.
Auch Jugendliche und Familien mit Kindern können sich an einigen Wanderstellen beteiligen. Da die Einsätze aber teilweise an Verkehrsstraßen und Straßen im Randgebiet von Bebauungen erfolgen, dürfen jüngere Kinder nur unter Aufsicht ihrer Eltern teilnehmen, damit die Kinder jederzeit entsprechend abgesichert sind.
Sie wollen mithelfen?
Wir freuen uns, wenn Sie die Amphibien und Reptilien unterstützen möchten und wir Sie bei unserem Vortreffen begrüßen dürfen! Wenden Sie sich an folgende Ansprechpartner:
NABU Heidelberg
info(at)nabu-heidelberg.de
oder
Diana und Ronny Schwalbe
amphibienwanderung(at)nabu-heidelberg.de
oder
Wilfried Münster
wmuenster59(at)gmail.com
Bilder oben: Immer wieder fallen Amphibien bei ihrer Wanderung in Gullys. Unsere Helfer sind zur Stelle und helfen den armen Geschöpfen aus ihrer gefährlichen Lage und bringen die Tiere sicher zu ihren Laichplätzen. Nun zahlt sich die gute Zusammenarbeit mit dem Umweltamt aus. Nachdem wir die ungesicherten Gullys gemeldet haben, prüft das Umweltamt, ob man die Gullys mit feinmaschigen Draht absichert, oder ob man sogenannte Amphibien-Ausstiegshilfen anbringen kann.
Wie kommunizieren die AKs und die Teams?
Neben Telefon und Email spielt WhatsApp für die Teams während der Einsätze und zur Kommunikation eine immer größere Rolle.
Wie erfolgt die Dokumentation?
Während der Einsätze notieren sich die Helferinnen und Helfer die Funde. Es werden Arten, Anzahl und wenn möglich das Alter festgehalten.
Erfahrene Helferinnen und Helfer halten dann auch noch das Geschlecht fest. Bergmolche zum Beispiel erkennt man sehr gut an der Körperform und der Hautzeichnung. Für die
Erkennung der Arten gibt es sehr gute Bestimmungshilfen. Zuhause oder unterwegs mit dem Handy werden die Daten in unsere Webseite eingetragen.
Diese Seite wurde von Diana und Ronny Schwalbe maßgeblich mitentwickelt und löste eine jahrelange Zettelwirtschaft ab. Auswertungen der einzelnen Fundorte können nun ebenso problemlos
durchgeführt werden als auch Jahresvergleiche. So können die AKs gegenüber dem NABU und dem Umweltamt jederzeit Entwicklungen ohne große Probleme und ohne großen Zeitaufwand zur
Verfügung stellen. Aber auch hier geht die Entwicklung weiter und Diana und Ronny arbeiten schon an der nächsten Meldeseite, die dann noch komfortabler und übersichtlicher seien wird.
Die Informationen oben finden Sie auch in diesem Flyer zum Nachlesen und noch viel mehr.
Auch das wird immer öfter nötig: Bewässern eines Amphibienteichs
Hinweis: Alle heimischen Amphibienarten genießen einen gesetzlichen Schutz. Es ist nicht erlaubt, den Tieren ohne eine Genehmigung der Naturschutzverwaltung nachzustellen oder sie zu fangen!
Kurz notiert:
In Zusammenarbeit zwischen dem ABS Baden-Württemberg e.V. und Wildes Heidelberg ist ein sehr schönes Artenportrait über die Wechselkröte in Baden-Württemberg entstanden.
Es ist geplant in dieser Art noch weitere Artenbeschreibungen zu veröffentlichen.
Viel Spaß beim Anschauen: https://youtu.be/tHyGUHeIQbY
Letzte Aktualisierung: 18.09.2022 (MP)