Text und Abbildungen von Kirsten Dressel
Ergänzend zum Bericht des AK Mauersegler, möchte ich gerne noch aus dem Bereich „Hilfe für verletzte Mauersegler und deren Kükenaufzucht“ von 2021 berichten.
Die Saison begann mit dem immer wiederkehrenden Problem, dass den Finder*innen von Küken oder verletzten Altvögeln ein Vorbeibringen zu den Pflegestellen oft nicht möglich ist.
Da kam uns die Idee, einen Artikel in die Zeitung zu setzen, um Fahrer*innen für den Transport zu finden. Erfreulicherweise hat dies der Mannheimer Morgen gleich in die Tat umgesetzt:
Tiere - Nabu braucht Hilfe bei Klinikfahrten für Mauersegler: Fahrer für Vögel gesucht. Mannheimer Morgen 26.5.2021, von Sin:
Dank diesen Beiträgen haben sich unglaublich viele liebe ehrenamtliche Tierfreunde*innen gemeldet, dass einem das Herz aufging.
Dadurch konnten weit über 200 Alt- und Jungsegler schnellstmöglich transportiert, versorgt und knapp 150 von ihnen wieder in die Freiheit entlassen werden.
Über 160 Fahrten, tausende von Kilometer – ob Karlsruhe, Kaiserslautern, Landau, Neidenfels, Worms oder Frankfurt – und oft bis tief in die Nacht hinein wurden von den Helfern unermüdlich zurückgelegt, einfach fantastisch!!! Kein Weg war zu weit, um verletzte oder aus dem Nest gefallene Mauersegler zu transportieren, selbst wenn es sich auch mal um Schwalben, Turmfalken oder anderen handelte.
Ohne diese tolle Truppe wäre so manches unmöglich gewesen, daher den allergrößten Respekt und herzlichsten Dank an alle!
Leider ging es nicht für alle Segler glimpflich aus. Trotz schnellem Einsatz und Versorgung, die Schlechtwetterphase im Mai hatte vielen sehr zugesetzt. Bei der Ankunft halb verhungert, kam es oftmals zum Organversagen.
Auch der Verschließung ihrer Nistplätze, durch Sanierungen in den Wintermonaten, sind viele durch Anflugtraumen zum Oper gefallen. Wie in den Jahren zuvor wurde zudem so manchen Küken das Dach über dem Kopf förmlich weggerissen, da man vor der Sanierung nicht kontrolliert hatte. Wenigstens wurden die Tiere nicht einfach in die Container geschmissen, wie das leider häufig passiert, sondern man hat uns informiert, um zu helfen. Das ist nicht selbstverständlich, dafür ein großes Lob!
Natürlich ist die Versorgung und Aufzucht mit immensen Futterkosten verbunden, vom zeitlichen Aufwand ganz zu schweigen. Aber dies kommt von Herzen und ist daher unbezahlbar.
Um den Mauerseglern unter die Flügel zu greifen, ist dennoch jede auch noch so kleine finanzielle Unterstützung hilfreich und sehr willkommen, besonders für Jeanette, die über 200 Pfleglinge versorgt hat und bei der sich immer noch welche befinden.
Da auch viele Mauersegler von den Findern*innen gebracht wurden, lag die Anzahl der Pfleglinge wie oben aufgeführt, noch um einiges höher.
Hier noch die Heidelberger Bilanz:
Nun dauert es nicht mehr allzu lang und die Mauersegler kehren zurück. Hoffentlich verläuft ihre Rückreise gut und sie werden nicht wieder von schlechtem Wetter empfangen.
Herzliche Grüße
Kirsten Dressel
Letzte Aktualisierung: 25.03.2023 (MP)