Ein kleiner Artikel in der RNZ vom 27. Juli 2022 veranschaulichte die Problematik der Klimaerwärmung am Beispiel der Heidelberger Mauersegler.
Offensichtlich ist dieser Artikel (s.u.) auf eine hocherfreuliche Resonanz gestoßen. Innerhalb weniger Tage sind über 60 Spenden (im zusammen vierstelligen Bereich) eingegangen, eine großartige Anerkennung der Arbeit unserer Ehrenamtlichen.
Auf der Flucht vor der unerträglichen Hitze in ihren Dachquartieren abgestürzte Mauerseglerküken in der Hand zu halten und mit ein paar Gramm Spezialfutter bis 8 Mal täglich zu füttern, bedarf großer Erfahrung zusammen mit einer ausgeprägten Sensibilität.
Mit Ihrer Hilfe, liebe Spenderinnen und Spender, ist es nun möglich die Aufzuchtstationen, Pflegestellen wie auch den Kurierdienst in unserer Region substanziell zu unterstützen.
Der NABU Heidelberg übernimmt hierbei eine tragende Rolle, aber nicht nur für „gestrandete“ Jungsegler, sondern auch für die Installation von Nisthilfen für Mauersegler, deren „Wohnungssituation“ sich in den letzten 2 Jahrzehnten bei uns dramatisch verschlechtert hat.
Wir freuen uns riesig über Ihren positiven Beitrag und nutzen Ihre Spende um die schwierige Situation unserer Mauersegler weiter zu verbessern. Damit wir auch in den nächsten Jahren viel Freude
an den faszinierenden Flugkünstlern haben werden.
Spendenkonto:
NABU Heidelberg
IBAN: DE 15672 50020 00000 32913
Kennwort: Mauersegler
Aktuelle Hitze macht Mauersegler-Küken zu schaffen – Nabu bittet um Spenden für ihre Rettung
Von Maria Stumpf
Sie nisten am Giebel der Johanniskirche in Neuenheim, im Mauerwerk des Schlosses, an der Providenzkirche oder unter Privatdächern: Die Mauersegler ähneln Schwalben, sind aber nicht mit ihnen, sondern mit Kolibris verwandt. Im Winter geht es nach Afrika, ab Mai erklingen ihre „Sriih-Sriih“-Rufe dann wieder in der Region. Doch die starke Hitze der vergangenen Wochen forderte Opfer unter den Zugvögeln – und der Naturschutzbund (Nabu) sucht nun nach Unterstützung bei der Rettung.
Wenn die Temperaturen konstant über 30 Grad liegen, mehren sich beim Nabu die Anrufe besorgter Vogelfreunde, die hilflose Mauersegler-Küken entdecken. Die Vögel brüten an Gebäuden meist unter
Dachbalken und leiden deshalb besonders unter der Hitze. Die Niststellen heizen sich auf – und zwingen die Jungvögel zur Flucht. „Die stürzen sich reihenweise in die Tiefe“, erklärt Volker
Voigtländer das Problem. „Wenn sie das überhaupt überleben, brauchen sie Hilfe.“ Rund 250 Jungvögel seien in dieser Saison schon in besondere Pflegestellen gebracht worden.
Entweder mit einem Kurierdienst in das „Mauersegler-Krankenhaus“ nach Frankfurt oder in eine Aufzuchtstation ins
Gorxheimertal.
„Der Mauersegler ist ein ganz besonderer Flugkünstler“, schwärmt Voigtländer. Im Sturzflug könne er Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern erreichen. Außerhalb der Brutzeit verbringe
er sein Leben fast ausschließlich in der Luft. „Er ernährt sich von Insekten, die er fliegend erbeutet und bewältigt die Strecke von Afrika nach Hause nonstop.“ Punktgenau verschwinde er dann
blitzschnell in seiner Dachritze oder in einem Nistkasten-Loch, das er schon aus den vergangenen Jahren kenne. „Denn der Vogel ist extrem standorttreu“ – auch wenn das Finden der alten Orte immer
schwieriger werde. Etwa weil Dächer saniert und Fassaden erneuert oder alte Häuser abgerissen werden, ohne auf die reinen Gebäudebrüter zu achten. Immerhin: Rund 600 Nistkästen habe der Nabu in
der Region seit 2015 schon installiert, betont Voigtländer.
Aber jetzt gehe es konkret darum, die ehrenamtlichen Helfer bei der Rettung der Jungvögel zu unterstützen. Die Futterkosten seien mit zwölf Euro pro Woche und Segler erheblich
und bewegten sich in diesem Sommer schon im hohen dreistelligen Bereich. „Für eine Spende wären wir daher sehr dankbar“, appelliert Voigtländer an Heidelberger Mauersegler-Freunde.
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Letzte Aktualisierung: 11.08.2022 (MP)